Es gibt verschiedene Typen von Demenzen, je nach deren
Entstehung. Die beiden bekanntesten Typen der Demenzen sind der
Morbus Alzheimer und die arteriosklerotische (vaskuläre) Demenz
(im Volksmund Hirnverkalkung). Der dritte Typ von Demenzen ist
der Mischtyp aus der alzheimerschen Erkrankung und einer
vaskulären Erkrankung. Beim Mischtyp tragen beide Komponenten
zum Gesamtbild der Demenz bei. Anders gesagt, ohne eine der
beiden Komponenten würde es dem Patienten deutlich besser
gehen. Folglich ist ein Großteil der Demenzen über den Weg der
Arteriosklerose eine Folge der kohlenhydratreichen Ernährung.
Umgekehrt formuliert, die meisten Demenzen sind durch eine LCHF
Ernährung vermeidbar oder (im Falle des Mischtyps) deutlich
geringer ausgeprägt.
Bei der Angabe der Häufigkeiten der verschiedenen Typen der
Demenz differieren die Aussagen erheblich, je nach dem, womit
die verschiedenen Formen der Demenzen voneinander unterschieden
werden. Die häufigste Methode ist die Bestimmung anhand
kognitiver Tests (Hirnleistungstests). Wenn die Demenzen nach
kognitiven Tests eingeteilt werden, ist der Morbus Alzheimer
die häufigste Form.
Es gibt aber auch eine radiologische Methode, die Ursache einer
Demenz herauszufinden. Mittels MRT kann man sehr genau die
Ursache feststellen. Bei einer Demenz vom Alzheimer- Typ kommt
es zu einem isolierten deutlichen Gewebeschwund (Atrophie)
spezieller Hirnregionen (des Hippocampus und des Gyrus
parahippocampalis), während gleichzeitig vaskuläre Schäden
nicht oder nur in geringem Umfang existieren. Bei der
vaskulären Demenz findet man zahlreiche große und meistens
ineinander übergehende (konfluierende) Glianarben in den
Großhirnmarklagern im Sinne mikroangiopathischer Schäden.
Neben diesen drei Hauptformen gibt es seltenere sekundäre
Demenzen, beispielsweise nach Schlaganfällen, nach Traumata,
nach Entzündungen (hier ist die MS besonders zu nennen) sowie
nach Blutungen im Kopf.
Wenn anhand der radiologischen Befunde differenziert wird, ist
der Morbus Alzheimer nicht der häufigste Typ, sondern die
vaskuläre Demenz, gefolgt vom Mischtyp.
Nebenbei bemerkt wird damit offenkundig, dass eine der beiden
Methoden, die Demenzen anhand ihres Entstehungsmechanismus zu
unterteilen, falsche Ergebnisse liefert. Aus meiner Sicht sind
das ganz klar die Hirnleistungstests.
Die Mehrzahl der Demenzen, also die vaskuläre Demenz und der
Mischtyp, lassen sich sehr erfolgreich durch die Umstellung der
Ernährung auf eine strenge ketogene Ernährung behandeln. Bei
diesen beiden Typen spielt die Minderversorgung der
Hirnregionen mit Blut und somit mit Nährstoffen eine
entscheidende Rolle. Durch die Verbesserung der Versorgung mit
Nährstoffen kann die Hirnleistung wesentlich verbessert werden.
Der Effekt tritt aber nicht sofort nach der Umstellung der
Ernährung ein, sondern mit seiner maximalen Wirkung erst nach
ungefähr drei Monaten. Normalerweise benutzt das menschliche
Hirn nur Glukose als Brennstoff. Im Mutterleib hat das
menschliche Hirn aber neben der Glukose auch Ketonkörper
verwertet. Dieser Stoffwechselweg im Hirngewebe ist prinzipiell
bei jedem Menschen vorhanden, bei fast allen aber verkümmert.
Dieser Stoffwechselweg kann aber wieder trainiert werden, wie
der Alkoholabbau in der Leber. Dazu ist aber Zeit notwendig,
hier etwa drei Monate. Erst wenn der Stoffwechselweg optimal
trainiert ist, kann das Hirn die Ketonkörper wieder optimal als
Brennstoff verwenden. Das Hirn verwendet dann also gleichzeitig
zwei Brennstoffe, nämlich Glukose und Ketonkörper, welche dann
in etwa jeweils gleicher Menge im Blut zirkulieren. Das
bedeutet, dass sich die Versorgung der geschädigten Hirnanteile
mit Brennstoffen verdoppelt. Dadurch wird es verständlich, dass
sich die Leistungsfähigkeit der betroffenen Hirnareale
verbessert. Wichtig bei der Behandlung durch die Umstellung der
Ernährung ist aber das strenge und kompromisslose Vorgehen. Die
lockere LCHF Ernährung bringt hier nicht den Erfolg.
Die Ursache des echten Morbus Alzheimer ohne vaskuläre
Komponente ist bisher noch nicht geklärt. Es gibt aber einige
ganz wichtige Daten:
- bei Alzheimerpatienten kommt es zur Funktionsstörung und zum
Zelluntergang (und somit zur Volumen-minderung) im
Hippocampus
- Zellen im Hippocampus lagern Beta-Amyloid ein, ein
„Abfallprodukt“ des Stoffwechsels
- im Hirn verstorbener Alzheimerpatienten wurde eine
Insluinresistenz nachgewiesen. Einige Wissenschaftler sprechen
daher beim echten Morbus Alzheimer bereits vom Typ 3
Diabetes.
- im Hirn verstorbener Alzheimerpatienten wurden große Mengen
Glukose gefunden, die offensichtlich nicht verwertet werden
konnten (es scheint also eine Glukoseverwertungsstörung
vorzuliegen)
- Alzerheimerpatienten verbessern ihre Hirnfunktion deutlich
innerhalb einer ketogenen Ernährung (es handelt sich also um
einen Energiemangel in den Hirnzellen, was auch zur
Glukoseverwertungssörung passen würde)
- Insulin ist im Hirn nicht nur ein Botenstoff im
Zuckerstoffwechsel, sondern auch ein Neurotransmitter an
Synapsen (Botenstoff zwischen Hirnzellen)
- im Hirngewebe (speziell im Hippocampus, dem Steuerzentrum für
Gedächtnis und Emotionen) wurden GLUT4 Transporter
nachgewiesen.
Zusammengefasst gibt es definitiv Zusammenhänge zwischen
Zuckerstoffwechsel und der Alzheimererkrankung. Die Entwicklung
von der Fehlernährung zur Erkrankung ist nur noch nicht
verstanden worden.