Möglicherweise erscheinen Ihnen die hier dargelegten Gedanken
grundsätzlich plausibel, jedoch kommen Sie ins Zweifeln, da in
den Medien, von der Ärzteschaft, von Ihrem Diabetologen und den
Ernährungsberatern etwas ganz Anderes empfohlen wird.
Leider ist es so, dass alle medizinwissenschaftlichen Studien
von der Finanzierung durch die Pharmaindustrie abhängig sind.
Wirtschaftliche Interessen stehen aber nicht unbedingt im
Einklang mit einer gesunden Lebensweise, da ja schließlich
Medikamente verkauft werden sollen. Und wenn die Wissenschaft
auf finanzielle Mittel seitens der Industrie angewiesen ist,
wirkt sich dies bedauerlicherweise auf die Lehrmeinungen aus,
was letztlich auf Kosten der Patienten geht.
Wenn Sie bereits fest davon überzeugt sind, dass
wirtschaftliche Unternehmen (z.B. Pharmaindustrie) zuallererst
mal Geld verdienen wollen und nicht, dass wir Menschen von
Natur aus gesund sind, und dass nahezu unsere gesamte
Wissenschaft und Forschung von der Wirtschaft abhängig ist,
dann brauchen Sie hier nicht mehr weiter zu lesen.
Zum Anfang muss man wissen, dass die Finanzierung der
Universitäten und wissenschaftliche Institute auf 3 Säulen
steht: 1. Staat, 2. Bundesländer, 3. Gelder aus der Wirtschaft.
Im Gesundheitswesen ist spielt die Pharmaindustrie die größte
Rolle.
Die finanziellen Zuwendungen aus der Wirtschaft werden an den
Universitäten als sogenannte Drittmittel bezeichnet. Die
Einwerbung dieser Drittmittel ist für praktisch alle
Universitäten und Institute lebensnotwendig, damit wesentliche
Forschung und Arbeitsplätze finanziert werden können. Mir
persönlich ist keine Universität beziehungsweise kein
wissenschaftliches Institut bekannt, welches auf diese
Drittmittel komplett verzichtet.
Auf den ersten Blick ist an dieser Praxis der Finanzierung der
Forschung nichts zu kritisieren. Natürlich müssen die großen
Pharmafirmen wissenschaftliche Studien anfertigen,
beispielsweise um den geforderten Nachweis über die Wirksamkeit
oder sogar die Überlegenheit eines neuen Medikamentes zu
erbringen. Da die Universitäten und Institute dafür sehr oft
die bessere technische und personelle Ausstattung für diese
Studien haben und natürlich die notwendige Nähe zu den
Patienten, liegt es auf der Hand, dass die Pharmafirmen viele
dieser notwendigen Studien an die Universitäten auslagern und
demzufolge auch mit finanzieren.
Allerdings entsteht dadurch die Möglichkeit, dass die
Pharmaindustrie Einfluss auf die Inhalte der Studien und der
Publikationen nehmen kann. Auch dieser Punkt ist auf den ersten
Blick nicht kritikwürdig. Die großen Pharmafirmen sind
natürlich keine Wohltätigkeitsvereine, sondern sie müssen Geld
verdienen. Deswegen finanzieren sie mit ihren Geldern nur
solche Forschung, die sie auch wirklich brauchen.
Beim genaueren Durchdenken dieser Tatsache stößt man allerdings
auf das Problem, dass Studien, die der Pharmaindustrie keine
Gewinnmöglichkeiten einbringen, von der Industrie auch nicht
finanziert werden. Das Problem verschärft sich, weil manchmal
die finanziellen Unterstützungen durch den Staat oder das
Bundesland daran geknüpft sind, dass die Industrie sich an
diesen Projekten beteiligt. Anders herum gesagt, wenn sich die
Industrie nicht an den konkreten Projekten beteiligt, gibt es
dafür auch kein Geld vom Staat oder vom Bundesland. Das
bedeutet, dass solche Forschung in den allermeisten Fällen
durch die fehlende Finanzierung im Keime erstickt wird. Ein
großer Pharmakonzern hat beispielsweise kein Interesse,
Forschung zu einer gesunden Ernährung zu finanzieren, weil er
ja doch über den Verkauf der Medikamente Gewinne erwirtschaften
möchte. Noch schlimmer, für einen großen Pharmakonzern ist die
Forschung über eine gesunde Ernährung, die die Entstehung der
Krankheiten vermeidet und dabei hilft, die bereits entstandenen
Krankheiten wieder zu beseitigen, hochgradig
geschäftsschädigend.
Solche hochgradig geschäftsschädigenden Studien werden also von
der Industrie nicht finanziert. Mehr noch, wenn ein
Pharmaunternehmen Kenntnis von diesen Studien erlangt, wird es
versuchen, diese Studien zu verhindern und deren Publikation zu
stoppen. Dazu hat ein Pharmaunternehmen auch die allerbesten
Voraussetzungen, denn es kann einer Universität oder einem
Institut sofort die Drittmittel (auch für andere Projekte, die
mit der geschäftsschädigenden Studie gar nichts zu tun haben!)
stoppen, was für die Universitäten oder Institute sehr
unangenehm ist. Die Pharmaindustrie kann in so einem Fall genau
so gut zu anderen Universitäten gehen wie ein privater
Einkäufer zu einem anderen Geschäft, wenn ihm ein Laden nicht
gefällt. Das bedeutet, jegliche Forschung zu solchen Themen wie
beispielsweise gesunde Ernährung wird in unserer westlichen
Wirtschaftsgemeinschaft nicht nur im Keime erstickt, sondern
auch sehr effektiv behindert. Eine Universität oder ein
Institut kann sich nur dagegen wehren, in dem sie auf diese
Drittmittel komplett verzichtet. Aber wie oben bereits
beschrieben, kenne ich kein solches Institut.
Für die Einflussnahme der Industrie auf die Universitäten ist
nicht einmal ein direktes Gespräch zwischen einem
Industrievertreter und einem Institutsdirektor notwendig. Es
reicht allein eine Bewertungsplattform im Internet wie
beispielsweise beim Lieferdienst Amazon, in dem alle Akteure
ihre Bewertungen eintragen und die Ergebnisse der anderen lesen
können. Wenn sich eine Universität einen entsprechenden Ruf
erworben hat, sehr geschmeidig und anpassungsfähig auf die
Wünsche und Bedürfnisse der Industrie einzugehen und
geschäftsschädigende Verhaltensweisen zu unterlassen, werden
die Bewertungen sicherlich dementsprechend gut ausfallen und
die Firmen kommen erneut zu dieser Uni. Wenn sich dagegen ein
Institut gegenüber der Wirtschaft sehr störrisch und
unanpassungsfähig verhalten hat, oder einigen Firmen
rücksichtslos in die Parade gefahren ist, sind die Bewertungen
dementsprechend schlecht, was dazu führt, dass die Firmen nicht
mehr zu diesen Unis kommen und dass ihnen damit die Drittmittel
austrocknen. Ein Institutsdirektor achtet sehr genau auf den
Erfolg der Einwerbung vom Drittmitteln und wird sich sicherlich
sehr schnell Sorgen machen, wenn die Drittmittel
ausbleiben.
Kurze Zusammenfassung zum Mitnehmen: Größere Mengen von
Kohlenhydraten waren noch nie Bestandteil in der artgerechten
Ernährung des Menschen. Vielmehr sind sie Gift und machen die
Menschen krank. Die Forschung zu einer gesunden Ernährung des
Menschen bleibt aber aus, weil sie von der Industrie blockiert
wird.
Das Problem kann nur dadurch beseitigt werden, indem die
Finanzierung der Wissenschaft radikal verändert wird. Dazu wäre
ein politischer Wille notwendig. Diesen wird es aber wegen der
ausgesprochenen Nähe unserer Politiker zur Wirtschaft niemals
geben. Deswegen werden auch in Zukunft viele Menschen mit ihrer
Gesundheit und mit ihrem Leben bezahlen müssen.
Dabei sind alle Menschen, die die bisher gültige Lehrmeinung
vertreten, zutiefst davon überzeugt, dass sie recht haben,
genauso wie damals alle Menschen, als es gängige Lehrmeinung
war, dass die Erde eine Scheibe ist. Sie ahnen gar nicht, dass
sie durch die Verbreitung der Lehrmeinung vielen Menschen
gesundheitliches Leid zufügen.